Der Merwede-Kanal wurde zwischen 1880 und 1892 als Teil der Verbindung zwischen Amsterdam und Deutschland gebaut. Nach der Fertigstellung des Amsterdam-Rhein-Kanals verlor der Merwede-Kanal seine Hauptfunktion. Der Abschnitt zwischen Vianen und Gorinchem wird jedoch immer noch für den Gütertransport auf dem Wasserweg genutzt. Der Merwedekanaal ist hier in der Regel etwa 40 Meter breit und 3 bis 4 Meter tief. Die Ufer sind gut zugänglich, und auf weiten Teilen dieser Strecke hat Rijkswaterstaat in den letzten Jahren neue Spundwände errichtet. Das Wasser ist in der Regel relativ klar, mit Seerosenblättern an den Seitenwänden hier und da. Der Fischbestand in diesem Abschnitt des Kanals ist vielfältig, auch weil er (über Schleusen) unter anderem mit dem Lek, der Linge und der Oberen Merwede verbunden ist.
Weißfische
Am Merwede-Kanal werden regelmäßig Wettkämpfe gefischt - und das aus gutem Grund.
Dieser Kanal ist für seine Brassenfänge bekannt: Der Großteil davon sind kleinere bis mittelgroße Brassen, dazwischen gibt es gelegentlich große Exemplare. Die Kopfrute ist bei weitem der Favorit an diesem Gewässer. Dabei muss nicht einmal die volle Länge gefischt werden, oft reichen sieben bis acht Meter aus. Da der Merwedekanaal oft eine leichte Strömung hat und die Fische im Allgemeinen vorsichtig anbeißen, ist das so genannte Driften über den Futterplatz eine gute Taktik. Gorinchem und Arkel sind bekannte Plätze für Weißfischangler. Besonders in Gorinchem selbst - vor allem, wenn sich die Fische im Winter versammeln - können schöne Fänge gemacht werden. Auch in der Nähe von Arkel gibt es einige 'Hotspots'. Unter anderem an der Abzweigung zum Zederikkanaal in Richtung Linge und in der Nähe der Mühle, während die 'Insel' zwischen dem Kleinen und Grote Kanaaldijk ein perfekter Feederplatz ist.

Raubfisch
Hecht, Barsch und Zander schwimmen im Merwedekanal herum. Die Hechte sind meist von durchschnittlicher Größe und werden kaum gefangen. Im Winter haben Sie auch die Chance, größere Exemplare zu fangen, vor allem in den angrenzenden Häfen in Gorinchem (um dort zu angeln, müssen Sie Mitglied des HSV Gorinchem sein). Der Barschbestand hat sich in den letzten Jahren etwas verbessert, wobei Fische von bis zu 35-40 cm die größten Exemplare sind. Zander sind in der Regel kleiner und erreichen manchmal 70-80 cm. Barsch und Zander können mit Kunstködern, Fischstückchen oder kleinen, toten Köderfischen gefangen werden. Im Merwedekanaal kann man sowohl vom Ufer aus angeln als auch vom Boot aus schleppen. Boote trailern ist (gegen Bezahlung) bei Arkel in der Linge beim WSV Gors möglich - von dort aus können Sie direkt in den Merwedekanaal fahren. Hotspots sind die vielen Brücken sowie die Stellen, an denen große Frachtschiffe wenden und der Grund ausgewaschen und etwas tiefer ist. Wenn das passiert, wird so viel Schlamm aufgewirbelt, dass man das Angeln für eine Weile vergessen kann - daher sind die Wochenenden oft besser. Was die Schifffahrt betrifft, so sollten Sie in den Sommermonaten auch die vielen Sportboote berücksichtigen. Angeln Sie früh am Morgen oder spät am Abend.
Karpfen
Für den Karpfenangler, der gerne Pionierarbeit leistet, ist der Merwedekanaal eine schöne Herausforderung. Schließlich gibt es hier nicht viel Karpfenangelei. Sie haben also im Prinzip alle Freiheiten, um ein Gewässer ohne „ausgelutschte“ Stellen zu erkunden. Bevor Sie mit dem Angeln beginnen, ist es ratsam, ein paar Mal vorzufüttern (nicht zu viel!), denn Kanalkarpfen sind oft echte Nomaden. Auch für den Karpfenangler sind die vielen Brücken und etwas tieferen Stellen, an denen die Frachtschiffe wenden, interessante Stellen. Vor allem, wenn Sie dort auch noch eine Muschelbank finden können. Dann könnten Sie einen überraschenden Fang machen!